Führen auf Distanz
«Mitarbeiter können alles: wenn man sie weiterbildet, wenn man ihnen Werkzeuge gibt, vor allem aber, wenn man es ihnen zutraut.»
– Hans-Olaf Henkel (geb. 1940)
Unsere Arbeitswelt verändert sich rasant und damit auch die Form unserer Zusammenarbeit. Eine Ausprägung ist, dass Zusammenarbeit und Führung zunehmend auf Distanz erfolgen. Dies aufgrund der Globalisierung, zunehmender Mobilität und dezentraler Teams.
Corona hat dieser Tendenz einen weiteren Schub gegeben, welche sich auf eine bis anhin unbekannte Art und Weise auf unsere künftige Zusammenarbeit auswirken wird:
- Mitarbeitende sind immer seltener zentral und somit physisch greifbar
- Distanz stellt neue Herausforderungen an Vertrauen und Verbindlichkeit in der Führung und der Zusammenarbeit
- Besprechungen und Meetings auf Distanz verlangen neue Fähigkeiten
- Die Virtualisierung erfordert neue Führungs- und Arbeitsmuster
Führen auf Distanz, die Schlüsselfertigkeit wirkungsvoller Führungskräfte
In vielen Organisation ist die virtuelle Zusammenarbeit längst zum festen Bestandteil geworden und wird weiter zunehmen. Führung auf Distanz wird von Führungskräften als aufwendiger und anspruchsvoller beschrieben, denn sie stellt Führungskräfte oft vor grosse Herausforderungen. Die Führung von Morgen wird dezentraler und weniger hierarchisch. Somit muss mehr Verantwortung und Kompetenz delegiert werden.
Führung hat sich stark in Richtung «Collaboration» entwickelt, wo Verantwortung und Entscheidungen geteilt werden, um gemeinsam den Anforderungen einer volatilen und schwer vorhersagbaren Umwelt gerecht werden. Auf die Verlagerung der Führung aus dem rein physischen Raum in die virtuelle Umgebung fühlen sich die meisten Führungskräfte nicht genug vorbereitet. Auch, wenn die meisten Unternehmen den Paradigmenwechsel zu «Führen auf Distanz» bereits vollzogen haben.
An die Sozialkompetenzen werden im virtuellen Raum, nebst den gebräuchlichen, besondere Anforderungen gestellt. Dazu kommt die funktionale Beherrschung der Technologien und der Kommunikationstools, was weitere wichtige Anforderungen an Führungskräfte richtet, damit im virtuellen Raum wirkungsvoll geführt werden kann.
Im virtuellen Raum versagt die klassische Führung
Dies verwundert nicht, denn die gängigen Kommunikations- und Führungsansätze und -grundsätze sind auf Präsenz ausgerichtet.
Teams, die mit diesem alten Führungsverständnis geführt werden, erzielen nicht den gewünschten IMPACT. Die Regeln der klassischen Führung werden im virtuellen Raum nicht ausser Kraft gesetzt, müssen jedoch neu interpretiert und anders angewendet werden. Es reicht nicht, nur das Medium oder das Führungsinstrument zu wechseln, auch die Haltung und die Art zu führen muss sich dem Wandel anpassen.
So stehen heute im Bereich der Sozialkompetenz bei Führungskräften die Führung über Werte und die Förderung der Diversität im Sinne der unterschiedlichen Kulturen, Meinungen und Kompetenzen stark im Fokus. Im Bereich Methodenkompetenz steht die Förderung der Zusammenarbeit sowie Kollaboration im Fokus der Führung auf Distanz.
Kompliziert war gestern, heute ist die Welt komplex
Die alte Führungswelt war kompliziert – die heutige ist komplex, und das Versagen alter Konzepte in der digitalen Welt ist in der Dualität der Wertschöpfung zu suchen. Wertschöpfung hat komplizierte und komplexe Anteile. Kompliziertes lässt sich hervorragend in Diagrammen und Prozessen darstellen, standardisieren und regeln. Komplexität entzieht sich diesen Regeln und Standards.
Führungskräfte, die rein über Anweisungen, Regeln und Standards führen, tun dies mit Hilfe von Macht und Kontrolle. Deutlich wirkungsvoller und motivierender ist es, durch Dialog und persönlichen Austausch Vertrauen aufzubauen, insbesondere bei der Führung auf Distanz. Präsenz, nicht körperlich, sondern digital, zu zeigen. Dies bietet die Möglichkeit, sich mit allen Mitarbeitenden über unterschiedliche Kanäle schnell und unkompliziert in den Austausch zu treten.
Komplexität lässt sich nicht mit einem einzigen Instrument managen. Sie braucht vielfältige und mehrschichtige Lösungs- und Denkansätze. Oft auch über das Prinzip Trial and Error. Studien hierzu belegen, dass in Collaborativen Ansätzen getätigte Entscheide zu besseren (weniger fehlerhaften) Entscheiden führen.
Zuerst die Wirkung, dann das Verhalten
Damit Führung im virtuellen Raum IMPACT erzeugt, denken wir immer von der Wirkung aus. Wir stellen uns die Frage, welche Wirkung Führung erzeugen soll. Daraus leiten wir dann ab, durch welches Verhalten die gewünschte Wirkung entsteht.
Vertrauen ist in der Führung auf Distanz eine Schlüsselfertigkeit. Wenn Sie dies auf Distanz schaffen wollen, dann lässt sich Vertrauen, isoliert betrachtet, nicht trainieren. Wenn wir uns jedoch überlegen, was Vertrauen innerhalb eines Teams fördert, dann lassen sich diese Auslöser, Fertigkeiten (z.B. des Empowerments) fokussiert trainieren.
Mit dem Empowerment in der Führung auf Distanz beschäftigen wir uns schon seit 2018. Dabei unterscheiden wir die organisatorische (strukturelle Seite einer Unternehmung) und die zwischenmenschliche Entwicklung (Überzeugung, Haltung einer Führungskraft). Beide Arten des Empowerments laufen in der Führung auf Distanz parallel. Jedoch entfaltet das Leadership-Empowerment mit Fokus auf die zwischenmenschlichen Aspekte einen wirkungsvolleren IMPACT auf den Erfolg der Führung auf Distanz.
Unsere Tipps dazu
- Schaffen Sie auch in der virtuellen Welt ein gemeinsames, inspirierendes Zielbild. Was wollen Sie gemeinsam erreichen, welche Erfolge wollen Sie feiern?
- Richten Sie die Energie des Teams auf dieses Zielbild aus.
- Zeigen Sie Wertschätzung gegenüber jedem einzelnen Teammitglied.
- Lassen Sie Freiraum für Eigeninitiative, Entscheidungen und Kreativität.
- Lassen Sie Fehler zu.
- Konzentrieren Sie sich auf die Resultate und deren Beitrag zur Erreichung ihres gemeinsamen Zielbilds.
- Erzeugen Sie Transparenz und etablieren Sie eine Kultur der Offenheit – nicht die der Angst und des Misstrauens.
- Fördern Sie die Collaboration, im und ausserhalb des Teams.
- Entwickeln Sie Ihre Teammitglieder basierend auf den individuellen Stärken & Potenzialen.
Das Training «Führen auf Distanz» ist eine Chance für Führungskräfte, die eigenen Fähigkeiten und die der Teammitglieder in einem neuen Kontext weiterzuentwickeln. Damit die Teilnehmenden die Wirkung des persönlichen Auftritts im virtuellen Raum selbst erleben und entwickeln können, führen wir das Training «Führen auf Distanz» in unserem virtual Classroom als interaktives Online Training durch.
benefit des Trainings «Führen auf Distanz»
Die Führungskräfte …
- verbessern ihr Führungsverhalten im virtuellen Raum
- werden selbstsicherer und agieren als Vorbild
- steigern ihre Kommunikationsfähigkeit über digitale Kommunikationskanäle
- verstehen es, die unterschiedlichen Tools situativ und zielführend einzusetzen
- können den Austausch innerhalb des Teams auch auf Distanz fördern
IMPACT des Trainings «Führen auf Distanz»
Sie erreichen…
- ein adäquates Führungsverständnis der Führungskräfte im virtuellen Raum
- eine Vertrauensbasis für gemeinsame Erfolge
- effizient eingesetzte Führungsinstrumente
- effektivere Führungsgefässe
- eine erhöhte Mitarbeiterorientierung
Inhalte des Trainings «Führen auf Distanz»
- Vertrauen als Kernelement zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden gegenseitig aufbauen
- Differenzierung zwischen der Führung auf Distanz und im physischen Raum
- Selbstmanagement in der virtuellen Arbeit, Führungsrythmus
- Führungsinstrumente und –gefässe effektiv einsetzen
- Verbindlichkeit schaffen – länger als einen «Klick» lang
- Geeignete Kommunikationskanäle wählen und effizient und motivierend einsetzen
- Spielregeln «Homeoffice»
Methoden des Trainings «Führen auf Distanz»
- Vorbereitungsauftrag
- Einsatz von Onlinemedien/Onlineumfragen
- Gruppenmoderation
- Simulationen
- Erfahrungsdiskussionen
- Best Practice-Austausch in der Community