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Self-Leadership oder Selbstführung ist der Kern der neuen Führung

In einer Welt in der die Hierarchien immer flacher und die Aufgaben selbstbestimmend erledigt werden, wird jedes Teammitglied sein eigener Leader. Führungskräfte müssen nicht nur sich selbst führen können, sie müssen gleichzeitig andere befähigen, sich selbst besser führen zu können.

 

Die Aussage: «Bevor du andere führst, musst du dich selbst richtig führen können.» ist absolut treffend und ich behaupte, die meisten Führungskräfte unterstützen diese Aussage. Nur was die wenigsten Führungskräfte wissen, ist, wie man dies tut.

 

Wenn ich Führungskräfte frage, wie Self-Leadership funktioniert, werden mir oft Methoden und Werkzeuge genannt, die Führungskräfte beherrschen müssen, um ihren Alltag erfolgreich zu meistern. Natürlich muss eine Führungskraft die Tools beherrschen, ihre Aufgaben planen, priorisieren und Ziele definieren können. Eine Methode ist Self-Leadership aber nie. Self-Leadership ist immer ein Mindset, primär eine Auseinandersetzung mit sich selbst, die zu Führungsverhalten führt.

 

Wer also davon ausgeht, dass Self-Leadership mit Self-Management gleichzusetzen ist, der irrt. Und wenn Führungskräfte dann noch ihre Teams mit verschiedenen Selbstmanagement-Tools befähigen und sagen, sie befähigen ihre Teams zu mehr Self-Leadership, dann unterliegen sie einem der grössten Irrtümer der Führung.

 

Self-Leadership beginnt immer bei der Führungskraft selbst, immer mit der Auseinandersetzung mit sich selbst

«Gnothi seauton» aus dem altgriechischen übersetzt «Erkenne dich selbst!» / «Erkenne, was du bist!» ist eine vielzitierte Inschrift am Apollotempel von Delphi. Sie steht über dem Eingang zum Tempel und symbolisiert für mich: Bevor wir die heiligen Hallen der Führung betreten, müssen wir uns die Frage stellen: Wer bin ich und was will ich? – Erkenne dich selbst.

 

«Selbstbewusstsein» ist dabei wörtlich zu verstehen. Es geht darum, sich seiner selbst bewusst zu werden. Dazu gehört auch die Frage: Was macht mich aus? Was kann ich, was kann ich (noch) nicht? Dabei geht es nicht nur darum, die eigenen Fähigkeiten zu kennen und darauf zu vertrauen. Auch zu wissen, was man sich nicht zutraut, gehört dazu. Für die Entwicklung des Selbstvertrauens ist es wichtig, sich immer wieder Feedback von möglichst vielen verschiedenen Personen zu holen.

 

Den Fokus schärfen

Ich bin davon überzeugt: In der heutigen, sich so schnell verändernden Welt können wir nicht funktionieren, wenn wir uns nicht ganz bewusst mit uns selbst beschäftigen.

 

Self-Leadership hilft uns dabei, uns auf die Dinge zu konzentrieren, die wir beeinflussen können, anstatt Energie auf Themen zu verwenden, die nicht im eigenen Einflussbereich liegen.

 

Es fällt einem durch praktiziertes Self-Leadership viel leichter, sich zu fokussieren und die Balance zu halten. Es kann auch dazu dienen, zu erkennen, für welche Aufgaben, Termine oder gar Personen sinnlos Energie verbraucht wird, und diese «Energiefresser» sukzessive aus dem (Arbeits-)Alltag zu entfernen.

 

Die drei Schritte für ein wirkungsvolles Self-Leadership

Was wir im Leben erreichen, wie weit wir kommen und wohin wir uns entwickeln, hängt nicht vom Glück und den äusseren Umständen oder anderen Personen ab. Zumindest spielt all dies eine untergeordnete Rolle. In erster Linie hängt es von mir selbst ab. Auf die (Selbst-)Faktoren kommt es an:

 

1. Kognitionsbasierte Fähigkeiten
– Selbstreflexion: Situationen, Verhalten selbst reflektieren können und daraus lernen.
– Selbstzielsetzung: Woran orientiere ich mich, wo will ich hin?
– Selbstverbalisierung: Sich selbst gut zureden können.
– Selbsterinnerung: Positive Erinnerungen abspeichern können und sich durch diese motivieren.
– Selbstvertrauen: Wer sich selbst nicht vertraut, kann anderen auch nicht vertrauen.

 

2. Natürliche Belohnungsstrategien
– Selbstfokus: Sich auf seine persönliche Vision, sein Zielbild konzentrieren.
– Selbstmotivation: Sich selbst etwas Gutes tun.
– Erfolgsvisualisierung: Sich vor Augen führen, was man erreichen möchte.

 

3. Soziale Self-Leadership Fähigkeiten
– Vorbildfunktion: Das eigene Verhalten ist ansteckend und kann andere zu Höchstleistung motivieren.

 

Eine Führungskraft, die Interesse, Spass und Freude für ihre Aufgaben im Führungskontext zeigt, kann sich selbst und dessen Team beziehungsweise ihr soziales Umfeld inspirieren und begeistern.

 

Self-Leadership im Alltag

Um im Alltag mehr Self-Leadership zu praktizieren, kann man sich folgende Tools, die den Selbst-Fokus schärfen, zur Hilfe nehmen:

 

Energie-Journal

Mit dem Energie-Journal wird über einen längeren Zeitraum festgehalten, wie man sich im Laufe eines Tages fühlt, welche Aktivitäten Energie kosten und welche Energie geben. Die Methode soll helfen, sich selbst zu beobachten und herauszufinden, welche Aktivitäten und Situationen besonders viel Freude bereiten und welche eher Kraft kosten.

 

Fokus-Routinen

Sie betrachten das eigene (Führungs-)Handeln und setzen auf dessen Weiterentwicklung durch Reflexion. Auch für emotionale Reaktionen auf Stresssituationen gibt es eine entsprechende Routine.

 

Self-Care-Vision-Board

Das Board zielt darauf ab, Selbstfürsorge und Selbstmitgefühl auf kreative Weise zu fördern und zu stärken. Mit Hilfe von Übungen zur Selbstfürsorge wird eine visuelle Motivation geschaffen, um diese beiden Themen nicht aus den Augen zu verlieren.

 

Schlussendlich kommt man nicht drum herum. Wirksames Self-Leadership steht und fällt mit der Umsetzung. Denn gute Ideen und ehrgeizige Ziele allein reichen für den Erfolg nicht aus. Gerne unterstützen wir Sie bei der konkreten Umsetzung Ihrer Ziele und Ideen, damit Sie Self-Leadership mit dem grösstmöglichen IMPACT einsetzen können.

 

Urs Saladin Portrait Mandatsleiter, Trainer & Coach benefitIMPACT

Dieser Beitrag wurde verfasst von Urs Saladin

 

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Informationen zu «Coachen als Führungskraft» finden Sie hier.

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